Topografie

Die Topografie von Hoisbüttel


Topografie – (von griechisch tópos, „Ort“ und grafeïn, „zeichnen, beschreiben“; wörtlich Ortsbeschreibung) – jenes Teilgebiet, das sich mit der Lagebeschreibung der natürlichen und künstlichen Objekte an der Erdoberfläche beschäftigt.


1822

1822 – 1833

Hoyesbüttel, adeliges Gut, seit 1810. Besitzer Graf Schmettau, 2 ½ Meile von Hamburg, hart an der Oldesloer Landstraße. Außer dem Hoffelde von 188 Steuertonnen, 561 Steuertonnen, 1 Dreiviertel, 10 Halb, 5 Viertel, 3 Kathen und 10 Insten, Windmühle und Schmiede, sowie der Krug zu Hunnau. Eine waldbekränzte Anhöhe, Schüberg genannt, vor 20 Jahren noch mit einem Hause und Thurm und einer brillianten Aussicht auf Bargteheide, Bergstedt, Ahrensburg, Sieck und Stadt Lübeck. Jetzt alle Gänge verfallen. Mit dem folgenden Amtsdorfe, Schule von 80 Kindern, 83 Familien und 401 Einwohner. Untermischt von den Amtsangehörigen.

Hoyesbüttel, Tremsbütteler Amtsdorf von 520 Steuertonnen, 4 Voll-, 6 Halb-Hufen und der Krug und Landstelle Lottbeck. Gehörte bis 1803 nach Hamburg. Ein hübsches baumreiches Dorf, durch welches die Landstraße geht; hat auch ergiebigen Boden.

Hoyesbüttel, Windmühle, hart an der Landstraße, zum Gute.

Hunnau, Guts Hoyesbüttel, Krughaus und hübsch liegende Landstelle an der Oldesloer Landstraße, nordöstliche Gränze der Gemeinde, das letzte Haus.

Lottbeck, Krughaus und Landstelle an der Oldesloer Landstraße, zum Amte Tremsbüttel und Dorf Hoyesbüttel gehörend. – Hier erstickte vor einigen Jahres guter Sohn, eben glücklich verehelicht mit seiner jungen Frau, im Kohlendampf!

Lottbeck, ein einzelnes Haus, nicht weit von jenem, aber zum Gute Hoyesbüttel gehörend. Eigenth. Zimmerm. Bremer.


Quelle:
Christian Ditlov Dose
Historisch-topographische Chronik der Kirchgemeinde Bergstedt im Storm. Holstein, gesammelt, entworfen und geordnet in den Jahren 1822 – 1830, Wandsbeck 1850 S. 4-5

1841

1841 – adeliges Gut

vorm. Junker-Hoisbüttel
adeliches Gut, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg, 2 ½ M. nordöstlich von Hamburg, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Bergstedt.
Besitzer: 1626 Detlev v. Buchwaldt; 1630 Salome v. Buchwaldt; 1711 der Capitain v. Spenner; darauf die Familie v. Cossel; 1781 Johann Heinrich Behn aus Altona; 1788 der Major Friedrich Carl Ludwig von Gustedt; 1793 der Hofrath Friedrich Wilhelm v. Schütze, 1798 Sultov; 1802 der Amtsverwalter Heinrich Paul Neumann; 1803 Asmus Heinrich Priehn; unter ihm kam es zum Concurs und ward an Cornelius Gosvinus de Jager verkauft; 1808 der Legationsrath Johann Ernst Leisching; 1810 der Graf Peter Friedrich Adolph v. Schmettau.
Zum Gute, welches für 3 Pfl. contribuirt, gehört ein Theil des Dorfes Hoisbüttel, mit Hunau, Lauberg und Schüberg.
Zahl der Einwohner: 255.
Es hat ein Areal von 698 Ton., die Tonne zu 260 Q.R., (561 Steuert.), worunter Acker 538 Ton., Wiesen 124 Ton. und Hölzung 36 Ton. (27,075 Steuerw.).
Der Hof bat ein Areal von 188 Steuert.
Das Hoffeld wird mit einer daran gränzenden, dem Gutsherrn gehörigen Hufe Rothwegen (s. Hansdorf) gemeinschaftlich bewirtschaftet.
Das Bauernfeld, so wie das Erbpachtsland, ist Eigenthum der Untergehörigen, die einen jährlichen Canon an die Gutsherrschaft entrichten.
Zum Gute gehört eine Korn-Windmühle, wozu ein Theil der Gutsuntergehörigen zwangspflichtig ist.
Das Wohnhaus ist von Brandmauer mit einem durchgehenden Frontispice.

Abgaben: Contribution  108   2ß
         Landsteuer    112  39ß
         Haussteuer      4   8ß 
         Gesamt        225   1ß

1841 – Dorf

Dorf 2 ½ M. südwestlich von Oldesloe, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg; Ksp. Bergstedt.

Von diesem Dorfe, welches von Anhöhen umgeben ist, gehören zum Gute 1 Dreiviertelhufe., 10 Halbh., 5 Viertelh.,3 Kathen und 10 Instenstellen; eine ausgebaute Halbh. heißt Lauberg, 1 Halbh. und Wirtshaus Hunau (Hunnau).
Zum Amte Tremsbüttel gehören 3 Vollh., 1 Dreiviertelh., 6 Halbh., 1 Viertelh. und 8 Instenstellen. Auch gehören zum Königlichen Antheile 1 Viertelh. Lottbek an einem Bache gleichen Namens, ein sehr besuchtes Wirtshaus.
Die zum Amte Tremsbüttel gehörenden Stellen wurden schon im Jahre 1341 von Benke von Hadersleben, genannt Caden Kneipe, an die Stadt Hamburg verpfändet, 1370 von der Familie Rantzau an einen Hamburger Bürger und späterhin von der Stadt Hamburg angekauft, im Jahre 1803 aber von dem Könige eingetauscht und am 1. August 1805 dem Amte incorporirt.
Der Ritter Albertus Szabel von Lauenburg verkaufte, im Jahre 1320, seine Einkünfte aus dem ehemaligen Dorfe Lottbek an Itzwan Gottken Sohn, welchen Kauf der Graf Adolph, im Jahre 1331, bestätigte.
Schule (80 K.).
Zum Gute gehört eine Windmühle.
Zahl der Einwohner: 325, worunter 7 Krüger, 1 Schmied, 1 Schlachter, 1 Tischler, 2 Schuster, 2 Schneider, 2 Böttcher und 2 Weber. – Zum Amte gehöriges Areal: 520 Steuert.; zum Gute: 428 Steuert.
Der Boden ist guter Mittelboden.
Eine starke russische Einquartierung in dem Jahre 1814, verursachte dem Dorfe großen Schaden.
Auf einem mit Holz bewachsenen Berge, Schüberg genannt, woselbst ein einzelnes Haus erbauet ist, soll ehemals ein Schloß gestanden haben.

Quelle:
Johannes von Schröder
Topographie des Herzogtums Holstein, des Fürstenthums Lübeck und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Oldenburg 1841, S. 523f

1855

1855 – adeliges Gut

vorm. Junker-Hoisbüttel
adeliches Gut, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg, 2 ½ M. nordöstlich von Hamburg, im Itzehoer Güterdistricte; Ksp. Bergstedt.
Besitzer: im 16. Jahrhundert v. Heest; Heinrich v. Heest verkaufte es 1598 an Heinrich v. Buchwaldt für 7000 und dieser vergrößerte das Gut durch 3 niedergelegte Hufen im Dorfe Hoisbüttel, darauf dessen Nachkommen; 1711 v. Spenner; darauf die Familie v. Cossel; 1781 J. H. Behn aus Altona; 1788 der Major F. C. L. von Gustedt; 1793 der Hofrath F. W. v. Schütz; 1798 Sultov; 1802 der Amtsverwalter Neumann; 1803 Asmus Heinr. Priehn; unter ihm kam es zum Concurs und ward an Cornelius Gosvinus de Jager verkauft; 1808 besaß es der Legationsrath Joh. Ernst Leisching; 1810 der Graf Peter Friedr. Adolph v. Schmettau; 1852 dessen Erben; seit 1854 Hedwig Gräfin v. Schmettau.
Zum Gute, welches für 3 Pfl. contribuirt, gehört ein Theil des Dorfes Hoisbüttel, mit den einzelnen Stellen Hunnau, Hoisbütteler Mühle, einer nordöstlich gelegenen Kornwindmühle, Lauberg, Schüberg, Lottbek (z. Theil) und der Hufe Rothwegen, welche letztere jedoch unter Jurisdiction des Amtes Tremsbüttel und zum Commüneverband des Dorfes Klein-Hansdorf (s. das.) gehört.
Vz.; 255.
Es hat ein Areal von 698 Ton. à 260 Q. R. (561 Steuert.), worunter Acker 538 Ton., Wiesen 124 Ton. und Hölzung 36 Ton. (43,320 R. M. Steuerw.).
Der Hof bat ein Areal von 188 Steuert.
Das Hoffeld wird mit einer daran gränzenden, dem Gutsherrn gehörigen Hufe Rothwegen gemeinschaftlich bewirtschaftet. Das Bauernfeld so wie das Erbpachtsland ist Eigenthum der Untergehörigen, die einen jährlichen Canon an die Gutsherrschaft entrichten. Der Boden ist ein ergiebiger Mittelboden. Die hölzungen heißen Schüberg, Krampenhagen und Schwarzberg; der Schüberg, auf dem ehemals ein kleines Wirtshaus stand, ist mit wegen durchschnitten und einer der höchsten Punkte des südlichen Holsteins, von dem man eine weite Aussicht genießt. Ehemals soll auf demselben ein Schloß gestanden haben.
Das Wohnhaus ist von Brandmauer mit einem durchgehenden Frontispice.
Abgaben: Contribution 172 83 ß R. M., Landsteuer 180 48 ß R. M., Haussteuer 6 64 ß R. M.

1855 – Dorf

vormals Hoyersbutle
Dorf 2 ½ M. südwestlich von Oldesloe, an der Landstraße von Oldesloe nach Hamburg; Ksp. Bergstedt.
Von diesem Dorfe, welches von Anhöhen umgeben ist, gehören zum Gute außer der Mühle 1 Dreiviertelhufe., 10 Halbh., 5 Viertelh., 3 Kathen und 10 Instenstellen; eine ausgebaute Halbh. heißt Lauberg, 1 Halbh. und Wirtsh. in anmuthiger Lage nördlich vom Dorf Hunnau , zum A. Tremsbüttel gehören 3 Vollh., 1 Dreiviertelh., 6 Halbh., 1 Viertelh. und 8 Instenstellen; ferner südlich vom Dorf 1 Viertelh. und Wirtshaus Lottbek an einem Bache gleichen Namens, an welchem noch eine zum Gute gehörige Handwerkerwohnung liegt.
1662 verkauften die Brüder von Slamerstorp Zehnten im Dorf dem Hamburger Domherrn Eghard. Die zum Amte Tremsbüttel gehörigen Stellen wurden schon im Jahre 1341 von Benke von Hadersleben, genannt Coden Kneige, an die Stadt Hamburg verpfändet, 1370 von der Familie Rantzau an einen Hamburger Bürger verkauft und späterhin von der Stadt angekauft, in 1803 aber von dem Könige eingetauscht und am 1. August 1805 dem Amte incorporirt.
Der Ritter Albertus Szabel von Lauenburg verkaufte im J. 1320 seine Einkünfte aus dem ehemaligen Dorfe Lottbek an Itzwan Gottken Sohn, welchen Kauf der Graf Adolph, im J. 1331, bestätigte.
Schule (80 K.).
Vz.: 325, worunter 1 Krüger, 1 Schmied, 1 Schlachter und einige Handwerker.
Zum Amte gehöriges Areal: 520 Steuert.; zum Gute: 428 Steuert.
Der Boden ist ein guter Mittelboden.
Eine starke russische Einquartierung im J. 1814, verursachte dem Dorfe großen Schaden.

1855 – Lottbek

ein ehemaliges, bei Hoisbüttel (Ksp. Bergstedt) belegenes Dorf von 5 Hufen, welches schon 1545 wüste lag und an der Pest ausgestorben sein soll. Ueber die wüste Feldmark entstand 1642 ein Rechtsstreit zwischen der Stadt Hamburg und dem Gute Hoisbüttel, der aber nicht entschieden ward. In dem Kirchenbuche zu Bergstedt sind noch die Hausleute des kleinen Dorfes, welche an der Pest gestorben sein sollen, namentlich aufgeführt. Die Hausplätze waren 1605 noch zu sehen. Die Lottbeker Feldmark, bei Hoisbüttel jenseits des Bekes belegen, gehörte damals noch der Stadt Hamburg und der Rath der Stadt hatte selbige verhäuert; ein neues Dorf konnte hier nicht angezeigt werden, denn es fehlte an Wiesenland; 1545 wurden hier nur 9 ½ Fuder Heu geborgen. Für Hölzung auf der Lottbeker Feldmark wurde 1609 von der Stadt Hamburg 13 10 ß an Heuer eingenommen.

Hinweis

Im Original-Text steht zwar 1662, richtig ist aber 1262!


Quelle:
Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki
Topographie des Herzogtümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Oldenburg 1855, Erster Band, S.333f und Zweiter Band, S. 97

1907

1907 – Hoisbüttel

Hoisbüttel, vormals Hogersbutle
Gutsanteil, 237 Ew., 412 ha. Gemeinde amtlichen Anteils, 218 Ew., 444 ha. Amtsbez. Bergstedt, Ksp. desgleichen, Amtsger. Ahrensburg, Post Wohldorf, zweikl. Schule.
H. liegt an der alten Landstraße von Hamburg nach Lübeck und ist durch eine Chaussee mit Ahrensburg über Bünningstdt (6,2 km) und mit Volksdorf, Ohlstedt und Wulfsdorf durch Landwege verbunden. Im Osten des Ortes liegt der 63 m hohe Schüberg, der fast nach allen Richtungen einen Ausblick auf 20 km gewährt.
Ausbaue sind Lottbek, Rotwegen, Hunau, Lauberg und Hoisbütteler Mühle.
Boden: milder Lehmboden und teils sandiger, teils schwarzerdiger Boden. Landwirtschaft, Milchverkauf.
Flurnamen: Bekkamp, Heidstück, Diekskamp, Schüberg, Poppenhoop, Hoppsdiek, Kröpelkamp, Möllberg; Blocksberg, Schevenberg, Bültenberg, Elmberg.
Familiennamen: Krogmann, Schilling, Haeks, Harten.
Geschichtliches: Den Hof besaß im 16. Jahrhundert die Familie v. Heest. Von dieser erwarb es 1598 H. v. Buchwaldt für 7000 Taler und vergrößerte es durch 3 niedergelegte Hufen. Auf dem Schüberg soll ehemals ein Schloß gestanden haben. Die Einkünfte aus dem ehemaligen Dorfe Lottbek verkaufte 1320 der Ritter Albert Szabel von Itzwan Gottken Sohn. 1662 verkauften die Brüder v. Slamerstorp die Zehnten im Dorfe an den Hamburger Domherrn Eghard. 1370 verkaufte die Familie Rantzau andre Stellen an einen Hamburger Bürger, die später von der Stadt angekauft wurden. 1803 aber wurden diese Hamburger Besitzungen gegen Alsterdorf eingetauscht und 1805 dem Amte Tremsbüttel einverleibt. 1814 hatte auch dieser Ort von den Russen viel zu leiden.

1907 – Lottbek

Lottbek, in der Nähe des heutigen Kruges gleichen Namens zwischen Hoisbüttel und Bergstedt gelegen, 1545 schon wüst, soll an der Pest aus gestorben sein. Über die Gerechtsame über dieses Dorffeld herrschten zwischen Hamburg und Hoisbüttel 1642 Streitigkeiten.

Hinweis

Im Original-Text steht zwar 1662, richtig ist aber 1262!


Quelle:
Ludwig Frahm
Stormarn und Wandsbek, Ein Hand- und Hausbuch der Heimatkunde, Poppenbüttel 1907, S. 63 und 216

1908

1908 – amtlicher Teil

Hoisbüttel, amtlicher Anteil im Amtsbez. Bergstedt, 3 km nö. von Bergstedt, an Nebenlandstraße von Bargteheide über Lottbek nach Hellbrook, am Landwege von Ahrensburg nach Wohldorf.
Post und Telefon Wohldorf, ESt. Ahrensburg und Lottbek, Ksp. Bergstedt.
Areal 444 ha, davon Acker 326 ha, Wiesen 56 ha, Weiden 10 ha, Hölzung 21 ha. Reinertrag 8091 , durchschnittlich vom ha Acker 19,71 , Wiesen 27,90 , Hölzung 8,76 . 42 Wohng., 218 Ew. 48 Pf., 302 R., 137 Schafe.
Gemeindevorsteher: Halbhufner Röbke.
Schon früh, angeblich 1370 sind einige Landstellen von Hoyersbutle nach Hamburg verpfändet und verkauft und ebenfalls 1662 die Zehnten an den Hamburger Domherrn Eghard. 1803 wurden diese Hamburger Besitzungen gegen Alsterdorf eingetauscht und 1805 dem Amte Tremsbüttel überwiesen und gehörten somit wieder zu Holstein.
Hoisbüttel liegt recht niedrig, von den Hügel hat man weite Aussicht, der Schüberg ist 63 m hoch. Die Feldmark wird im N. von der Hunnau durchströmt, im S. fließen Bredenbek und Lottbek (Schwartenbek) zur Alster. Kleinere Hölzungen liegen zerstreut.
Größere Besitzstellen: 73 ha, 1600 R., Edmund Hack; 66 ha, 1400 , Adolf Krogmann; 9 Stellen von 25 – 50 ha, 19 Häusler.
Die Schule wurde im 18. Jahrhundert errichtet; sie brannte 1755 nieder und auf Bitten des Lehrers Christopher Schneider half die Gemeinde durch freiwillige Fuhren am Wiederaufbau. Nachdem der hamburgische Anteil 1803 wieder holsteinisch geworden, sollte der Lehrer Hüttmann die Vergrößerung des Schulgebäudes bewirken, doch auf seine Erklärung, daß ihm das Geld fehle, wurde die Gemeinde dazu angehalten. Lehrer Hüttmann gab nach weiteren 8 Jahren den Dienst auf und die Gemeinde wurde veranlaßt, ein neues (ausreichendes) Schulhaus zu errichten. Ähnliche Vorkommnisse haben angeblich im 19. Jahrhundert stattgefunden: der neueste Schulbau hat auf Veranlassung des Schulkollegiums 1899 von der Gemeinde ausgeführt werden müssen.
Im Dorf Schmiede, 10 Handwerker.
Ausgebaut: Lottbeker Krug 1 ½ km s. am gleichnamigen Bach. Einzelstelle und Gastwirtschaft, Haltestelle der elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Wohldorf (vgl. Hoisbüttel, Gutsantteil).

1908 – Gutsanteil

Gutsanteil im Amtsbez. Bergstedt, 3 km nö. von Bergstedt, an der alten Landstraße von Oldesloe nach Hamburg. P. u. Tel. Wohldorf, Est. Ahrensburg und Lottbeker Krug (elektrisch), Ksp. Bergstedt.
Areal 412 ha, davon Acker 246 ha, Wiesen 55 ha, Weiden 69 ha, Hölzung 21 ha. Reinertrag 8372 , durchschnittlich vom ha Acker 21,63 , Wiesen 28,05 , Hölzung 6,78 . 40 Wohng., 232 Ew. 48 Pf., 250 R.
Gemeindevorsteher: Halbhufner Tietgens.
Hoisbüttel, vorm. Junker-Hoisbüttel, adl. Gut. Besitzer im 16. Jahr hundert v. Heest; Heinrich v. Heest verkaufte das Gut 1598 an Heinrich v. Buchwald für 7000 Rthlr v. Ct. und dieser vergrößerte es durch 3 niedergelegte Hufen im Dorfe Hoisbüttel, darauf dessen Nachkommen; 1711 v. Spenner; darauf die Familie v. Cossel; 1781 J. H. Behn aus Altona; 1788 Major v. Gustedt; 1793 Hofrat F. W. v. Schütz; 1798 Sultov; 1802 Amtsverwalter Neumann; 1803 Asmus Heinrich Priehn; unter 3 ihm kam es zum Konkurs und das Gut würde an Cornelius Gosvinus de Jager verkauft; 1808 Legationsrat Johann Ernst Leisching; 1810 Graf Peter Friedrich Adolf v. Schmettau; 1852 dessen Erben; 1854 Hedwig Gräfin Schmettau; 1857 Schröder; 1869 Eduard Dreyer; 1906 Eberhard Willmann aus Schöneberg bei Berlin.
Die Landstellen waren im 18. Jahrhundert noch Eigentum des Gutsherrn und wurden dann gegen Hand- und Spanndienste dem Betreffenden überlassen. 1797 wurden diese Leistungen in eine Geldzahlung verwandelt, welche als sogen. Kanon 4 e p. Tonne betrug, wobei der Gutsherrschaft das Vorkaufsrecht gewahrt blieb. 1873 erfolgte die Ablösung durch die Rentenbank in Stettin, Ablösungs 56 1/12 Jahre. Das Vorkaufsrecht ist beseitigt.
Der Gemeinde – Gutsanteil Hoisbüttel besteht jetzt aus folgenden Teilen: Hof Hoisbütte1, 200 ha, 3435 R., Eberhard Willmann; im Dorf Hoisbüttel Halbhufen: 29 ha, 580 M R., Ww. Johann Fick; 39 ha, Fritz Fick; einige kleiner und 18 Eigentümer mit Garten. Mühle und 2 Wirtshäuser. Zweiklassige Schule von 1901.
Ausgebaut: : Rotwegen 1 ½ km nnö., an der Hunnau 35 ha, 604 R., Hinrich Stölken; Hunnau 1 ½ km nö., 38 ha, Karl Hack; Laberg, 19 ha, Hinrich Wagner; Tannenberg, Viertelhufe; Lottbek, Viertelhufe und Krug, 1 km sw., Bahnstation der elektrischen Kleinbahn Alt-Rahlstedt – Wohldorf.
Das Terrain ist ö. vom Dorf etwas bergig, sö. der Schüberg , 63 m, mit weitreichender Fernsicht, im N. fließt die „Au“ (Hunnau), im S. der Bredenbek und Lottbek. Das hüglige Land im O. ist der beste Boden, etwas lehmhaltig und kalkreich. An Hölzungen ca. 20 ha (vgl. Hoisbüttel amtlicher Anteil).

Hinweis

Im Original-Text steht zwar 1662, richtig ist aber 1262!


Quelle:
Henning Oldekop
Topographie des Herzogtums Holstein, Kiel 1908, II Band, XIII. Kreis Stormarn, S. 48f

1936

1936 – Hoisbüttel

Name des Ortes in früherer Zeit: Hoyersbutle, Hogersbutle, wird 1262 zuerst urkundlich genannt.
Einwohner: 1900:455, 1936:683.
Flurnamen: Beekkamp, Heidstück, Diekskamp Schübarg, Poppenhoop, Kröpelskamp, Hoppsdieck, Möllbarg, Blocksbarg, Schevenbarg, Bültenbarg, Elmbarg, Lottbeek, Rotwegen, Hunnau, Laabarg.
FamiIiennamen: Haeks, Harten, Schilling, Krogmann.
GeschichtIiches: Das Dorf Hoisbüttel bestand bis in unsere Zeit aus einem Gutsanteil und einem Dorfanteil. Der letztere wurde im Jahre 1803 holsteinisch; er wurde gegen Alsterdorf eingetauscht und 1805 dem Amte Tremsbüttel einverleibt. Das Gut Hoisbüttel hatte 237 Einwohner im Jahre 1900, die Gemeinde Hoisbüttel 218. Von 1810 bis 1857 war das Gut Hoisbüttel im Besitz der gräflichen Familie von Schmettau Einem Mitglied dieser Familie ist auf dem 63m hohen Schüberg, der im Osten des Dorfes liegt und fast nach allen Richtungen einen Ausblick bis 20 km gewährt, von den Gutseingesessenen ein Denkstein errichtet worden. Die Landstellen des Dorfes waren bis 1797 zu Hand- und Spanndiensten ver pflichtet. Die letzteren wurden damals in eine Geldzahlungen verwandelt, die als sogenannter Kanon bestehen blieben, dessen Ablösung 1873 durch die Rentenbank zu Stettin erfolgte.
Sagen: Die Schübergsagen sind in verschiedener Form von Ludwig Frahm behandelt worden.


Quelle:
Constantin Bock von Wülfingen und Walter Frahm
Stormarn, Der Lebensraum zwischen Hamburg und Lübeck, Hamburg 1938, S. 634